Inhaltsverzeichnis:
- Einleitung: Süßungsmittel
- Was ist Sucralose (E955)?
- Verwendung von Sucralose(E955) in Lebensmitteln
- Süßkraft und Einsatzmöglichkeiten
- Vorteile und Nachteile von Sucralose (E955)
- Auswirkungen auf die Gesundheit
- Risiken für bestimme Personengruppen
- Alternativen zu Sucralose (E955)
- Fazit und Empfehlung
1. Einleitung: Süßungsmittel
Grundsätzlich wird zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen unterschieden. Süßungsmittel zählen zu den Zusatzstoffen und müssen im Zutatenverzeichnis auf Verpackungen mit Klassennamen und Bezeichnung oder E-Nummer aufgelistet werden. Zuckeraustauschstoffe liefern zwar weniger Kalorien als Zucker, wirken in großen Mengen jedoch abführend und verursachen Durchfall.
Sicherlich bist du schon mal auf den Begriff “Sucralose” oder auch E955 gestoßen, sei es beim Einkaufen im Supermarkt oder bei der Suche nach gesunden Alternativen zu Zucker. Von Softdrinks über Kaugummis bis hin zu Backwaren – Sucralose wird oft als Zuckerersatz verwendet, um Lebensmittel süßer zu machen. In einer Welt, in der wir zunehmend auf der Suche nach Wegen sind, unsere Ernährung zu verbessern und dabei dennoch nicht auf die Freuden des Lebens verzichten möchten, ist Sucralose zu einem Begriff geworden, der Hoffnung verspricht: Die Süße, die wir so lieben, ohne die Reue, die oft damit einhergeht. Doch was genau ist Sucralose (E955) und wo steckt es überall drin? Viele Hersteller werben mit der angeblichen Harmlosigkeit von Sucralose, doch ist das wirklich so?
2. Was ist Sucralose (E955)?
Sucralose (E955) ist keine Verbindung, die in der Natur vorkommt. Es ist ein künstlicher Süßstoff, der seit den 1970er Jahren in Lebensmitteln verwendet wird. Der Süßstoff wird aus ganz normalem Haushaltszucker (Saccharose) hergestellt, indem einige Hydroxylgruppen durch Chloratome ersetzt werden. Sucralose wird deshalb auch “Chlorzucker” genannt, denn es handelt sich chemisch gesehen um eine chlorierte Form des Haushaltszuckers. Der beschriebene Prozess macht Sucralose etwa 600 Mal süßer als herkömmlichen Zucker. Das bedeutet, dass du nur eine winzige Menge benötigst, um deinen Kaffee oder Tee zu süßen oder deinem Lieblingsdessert den perfekten Geschmack zu verleihen. Da der Körper Sucralose nicht als Kohlenhydrat erkennt, wird sie nicht abgebaut und liefert somit keine Kalorien. Sucralose ist daher ein kalorienfreier Süßstoff, was ihn für Viele umso attraktiver macht.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt als maximale akzeptable Verzehrmenge für Sucralose eine Menge von 15 mg pro Kilogramm Körpergewicht an.
3. Verwendung von Sucralose (E955) in Lebensmitteln
Süßkraft und Einsatzmöglichkeiten
Mit einer Süßkraft, die etwa 600-mal stärker ist als die von herkömmlichem Zucker, ermöglicht Sucralose es, Lebensmitteln und Getränken eine intensive Süße zu verleihen, ohne dabei Kalorien hinzuzufügen. Diese Eigenschaft macht Sucralose besonders attraktiv für die Herstellung von Diät- und Light-Produkten sowie für Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten, ohne auf süße Geschmackserlebnisse verzichten zu müssen.
Sucralose (E955) findet sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken. Dazu gehören zuckerfreie oder zuckerreduzierte Softdrinks, aber auch Kaugummis, Gelees, Frühstückscerealien, Süß- und Backwaren, Brotaufstriche, süßsaures Obst, Gemüse oder Fisch in Konserven. Darüber hinaus ist das Süßungsmittel auch in Proteinriegeln und Müsliriegeln enthalten sowie für Soßen, Senf, Knabbereien aus Getreide oder Nüssen und Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Es befindet sich sogar in einigen Arten von Joghurt und Eiscreme. Nicht zu vergessen sind die vielen Diätprodukte und Nahrungsergänzungsmittel, darunter Proteinshakes und -riegel, die ohne den Zusatz von Zucker auskommen und stattdessen mit Sucralose gesüßt werden, um eine kalorienarme, aber dennoch süße Alternative zu bieten.
Vorteile und Nachteile von Sucralose (E955):
Vorteile:
- Geschmacksneutral: Anders als andere Süßstoffe, besitzt Surcalose keinen bitteren Nachgeschmack, weswegen es so gerne in der Getränkeindustrie bei kalorienfreien Limonaden und Energydrinks als Süßungsmittel eingesetzt wird.
- Zähneschonend: Im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker verursachen Süßstoffe wie Sucralose keinen Karies, sie sind also kariogen, weil sie von den Bakterien im Mundraum nicht metabolisiert werden.
- Kalorienfrei: Sucralose wird als kalorienfrei angesehen, da der menschliche Körper es größtenteils nicht metabolisiert und es somit keine Kalorien liefert. Dies macht Sucralose zu einer beliebten Wahl für Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten, ohne auf Süße zu verzichten.
Nachteile:
- Hitzeempfindlich und potenziell krebserregend: Wenn Sucralose auf Temperaturen über 120 °C erhitzt wird, können Verbindungen entstehen, die möglicherweise krebserregend sind. Daher sollte Sucralose nicht bei hohen Temperaturen verwendet werden.
- Umweltauswirkungen: Sucralose wird vom menschlichen Körper nicht vollständig absorbiert und größtenteils unverändert ausgeschieden, was zu einer Belastung des Abwassersystems und der Umwelt führt, da Kläranlagen Sucralose schwer herausfiltern können.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Studien zur Sicherheit von Sucralose deuten auf verschiedene gesundheitliche Risiken hin, darunter eine Beeinträchtigung der Insulinempfindlichkeit und Veränderungen im Darmmikrobiom. Eine 2018 veröffentlichte Studie im “American Journal of Clinical Nutrition” fand heraus, dass der Konsum von Sucralose die Insulinempfindlichkeit verringern kann, was ein Risikofaktor für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes ist. Weitere Studien, wie die 2014 in “Nature” veröffentlichte Studie, zeigen, dass künstliche Süßstoffe wie Sucralose die Glukosetoleranz durch Veränderungen im Darmmikrobiom beeinflussen können.
Risiken für bestimme Personengruppen
Personen mit empfindlichem Verdauungssystem: Sucralose kann Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall verursachen.
Personen mit Insulinresistenz oder Diabetes: Sucralose könnte die Insulin- und Blutzuckerwerte beeinflussen.
Schwangere und stillende Mütter: Da die Langzeitauswirkungen von Sucralose noch nicht vollständig erforscht sind, sollten schwangere und stillende Mütter den Konsum einschränken.
Kinder: Kinder könnten empfindlicher auf die Auswirkungen von Sucralose reagieren.
Alternativen zu Sucralose (E955):
Dattelzucker: Natürlicher Zuckerersatz mit Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien.
Kokosblütenzucker: Niedrigerer glykämischer Index als herkömmlicher Zucker.
Honig: Enthält Antioxidantien, Vitamine und Mineralien, sollte jedoch in Maßen genossen werden.
Ahornsirup: Reich an Antioxidantien und Mineralien.
Stevia: Kalorienfreier, natürlicher Süßstoff mit Null glykämischem Index.
Erythrit: Zuckeralkohol, der den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
Xylit: Zuckeralkohol mit zahnfreundlichen Eigenschaften.
Fazit und Empfehlungen:
Sucralose mag eine kalorienfreie Alternative zu Zucker sein, doch die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen lassen viele nach sichereren und gesünderen Optionen suchen. Viele greifen aus diesen Gründen zu natürlichen Süßstoffen wie Stevia oder Erythrit. Sie bieten eine gute Alternative für diejenigen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.
Um bewusste Entscheidungen über den Konsum von Sucralose treffen zu können, ist es wichtig, die Zutatenlisten der Lebensmittel gründlich zu lesen. Anstatt sich auf Süßstoffe zu verlassen, um den Zuckerkonsum zu reduzieren, kann ein umfassenderer Ansatz zur Ernährungsumstellung hilfreich sein. Dazu gehört der Verzehr von ganzen, unverarbeiteten Lebensmitteln und der Schwerpunkt auf natürlichen Quellen von Süße, wie sie in Obst vorkommen. Letztendlich ist es wichtig, sich über die Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Getränken zu informieren und bewusste Entscheidungen zu treffen, die die eigene Gesundheit unterstützen.
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Quellen: BLV, NDR, welt, Utopia, Verbraucherzentrale
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